Generali Versicherungen

Als Betriebsratsvorsitzender in der Generaldirektion der Generali Versicherung AG bin ich gemeinsam mit meinem 13-köpfigen Betriebsratsteam für 960 Kolleg_innen für alle betriebsrätlichen Belange verantwortlich. In dieser schon über zehn Jahre löwenstarken & verantwortungsvollen Tätigkeit ist mir aufgefallen, dass unsere Kolleg_innen keinerlei Vermengung von Politik und ihren tagtäglichen Anliegen wünschen - auch nicht die Einteilung ihrer gewerkschaftlichen Vertretung in politische Fraktionen. Warum ich das hier so eindeutig kommuniziere, ist einer der Gründe, warum die Zugehörigkeit zu den Parteifreien Gewerkschafter_innen (PFG) die logische Konsequenz war. Selbst in meinen beiden zusätzlichen stellvertretenden Funktionen im Konzern- und Zentralbetriebsrat war Parteizugehörigkeit eher hinderlich als förderlich. Ja es ist mir klar, dass in Österreich Sozialpartnerschaft und Parteipolitik langjährige Tradition haben. Jede Tradition ist aber nur so lange gut, als sie Orientierung bietet! Tut das eine parteipolitisch gelenkte Gewerkschaft? Und wo findet sich jene Gruppe von Arbeiter_innen & Angestellten wieder, welche keinerlei Partei zum Vorbild hat und das, teilweise verstörende, politische „Hick Hack“ satt hat?

Nachdem die Generali seit 1831 als riesengroßes, weltweit agierendes und privates Versicherungsunternehmen genauso unpolitisch für ihre Kund_innen agiert, war es nur allzu logisch, unsere Betriebsratsarbeit von einseitig interessensgetriebener Parteipolitik zu entkoppeln. Das heißt aber nicht, dass wir im Betriebsrat keine politische Meinung haben – gerade im Gegenteil! Nur durchunsere intensiven Netzwerke zu anderen Unternehmen und der fachlichen Auseinandersetzung mit starken & zeitgemäßen Gewerkschaftsforderungen ist es uns erst möglich, am Puls der Zeit jene Orientierung zu finden, welche für unsere Betriebsratsarbeit so enorm wichtig ist.

Martin Swetly

Die PFG ist etwas sehr sinnvolles, die Erfolge, die Forderungen und die Hartnäckigkeit im Vertreten von Standpunkten sind enorm wichtig & JA, es lohnt sich – im wahrsten Sinn des Wortes - dabei zu sein!